Sonntag, 23. Oktober 2011

Roots

Dank der lieben Lotta habe ich das Bedürfnis, über die Liebe zu sprechen. Es geht nicht um Herzschmerz oder Rumgesülze, denn Heimatgefühle haben ja bekanntlich nichts damit am Hut.


All diejenigen, die mich ein bisschen näher kennen, wissen, dass mein Herz für England, Irland und Schottland schlägt und dass ich total Anglophil bin. Alles, was irgendwie Britisch ist, lässt meine Augen glänzen und für ein paar Sekunden stelle ich mir gleich vor, wie ich auf einer der schroffen Klippen stehe, die Arme ausbreite und den Wind durch meine Haare rauschen lasse.


Orkney

iheartgreatbritain



Aber ich bin in der Schweiz, klar, und auch wenn ich den grossen Traum vom Auswandern habe, bin ich doch ein kleiner Patriot, der sehr sehr stolz auf sein Land ist, in dem er geboren und aufgewachsen ist und hier seine Lebensfreunde gefunden hat. Ich frage mich sogar, ob ich nicht doch für immer im berühmten Heidiland bleiben und einfach meine Ferien auf den Britischen Inseln verbringen soll, denn schon über den Abschied von dem allem hier zu denken bereitet mir grossen Kummer.


Meine Freunde verlassen? - Niemals!


Aber wer jetzt denkt, ich bin ein Schweizer-Bünzli, der liegt natürlich falsch, denn meine richtig starken Wurzeln reichen bis in den Süden Italiens. 
Ja, Apulien lässt mein Herz höher schlagen.
Gerne würde ich sagen, dass ich Italienerin von ganzem Herzen bin, aber wie soll denn das gehen, wenn meine Sprachkenntnisse auf einigen Brocken Schulitalienisch basieren und ich erst ein einziges Mal in der Heimatstadt meines Vaters war? Eben, gar nicht.
Aber manchmal kommt der kleine Italiener in mir zum Vorschein: Zum Beispiel, wenn ich vor dem Fernseher sitze und gerade am ausrasten oder johlen bin, wenn Fabio Cannavaro an der Fussballweltmeisterschaft um den Sieg kämpft. Ich liebe es aber auch, wenn mein Vater mit meiner Nonna Dialekt spricht (ehrlich, niemand kann diese Sätze decodieren, ausser man versteht Geschwafel, das wie ein Mischmasch aus Albanisch und Schwedisch klingt) oder wenn er Gebrauch von Fluchwörtern macht (und ich in den Genuss komme, welche zu lernen - erwähnt sollten sie hier aber trotzdem nicht werden..). Ich bin eine, die mit Stolz 'FRATELLI  ITALIAA  ITALIAAA' mitgrölt (was der Anfang der italienischen Nationalhymne sein sollte), nachher aber lieber den Mund hält und die Melodie mitsummt, weil sie sowieso keine Ahnung vom folgenden Text hat.


FORZA AZZURRI!


Ich fühle mich so wohl, wenn wir im Auto bei 30 Grad über die Autobahnen brettern und uns die Roboterfrauenstimme nach dem Einwerfen der Münzen mit einem kraftvollen 'Arrivederci' verabschiedet.
Ich höre sogar italienische Musik: Vom romantischen Gesülze von Eros Ramazzotti über Zucchero und Jovanotti bis hin zu moderneren Songs von Caparezza (ob ihr's glaubt oder nicht, ab und zu lausche ich sogar Andrea Bocelli 's Stimme).
Ich bin ausserdem ein Feinschmecker, der von Essen nicht genug kriegen kann und ein Liebhaber italienischer Küche ist - gut, auf Schnecken bin ich nicht besonders scharf und das Hirn, welches ich mal gegessen habe, war nicht schlecht, doch heulen musste ich trotzdem (ich habe die Welt nicht mehr verstanden: Italien war doch nicht das Land der Barbaren?).
Auch Feste mag ich gerne. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt: 'Welcher Teenager macht nicht gerne Party?', aber ich spreche hier von Italienerversammlungen, richtigen Familienfesten, bei denen alle so laut und eifrig durcheinander reden, dass man am Ende irgendwie doch nichts versteht. Und alle lachen und haben ihren Spass. Das ganze verläuft natürlich bei Speis und Trank (fast hätte ich das vergessen, ich Banause!).

Ich sag's ja: Feiern stand an der Tagesordnung :)



Ich bin so glücklich, wenn ich mich in Italien aufhalte, denn nur dort ist der Geruch der Pinienwälder so intensiv und nur dort können Felder so weit und karg sein. Nur in meinem Heimatland sind die Häuser auf dem Land gelb und verwittert, mit grünen Fensterläden, orangen Ziegeln und grossem Hof. Nirgends ist Liebe so ausgeprägt wie in Italien, denn wo bitte sehr sieht man sonst so viele Leute beisammensitzen? Italiener sind nie alleine unterwegs: Die Piazza in jedem Dorf ist überfüllt von spielenden Kindern, plappernden Grossmüttern und glotzenden und lachenden Grossvätern und wird erst dann leer, wenn jeder zuhause vor der Kiste sitzt und so tut, als könnte Gennaro Gattuso nicht auf die besserwisserischen Kommentare und Ausrufe verzichten (aber nicht mal spät am Abend und in der Nacht hält das Treiben auf der Dorfmitte inne - zu dieser Zeit sind nämlich die Katzen aktiv).
Und was gibt es denn bitte schöneres (ich blende jetzt Grossbritannien für einen Moment aus..), als durch die Gassen zu schlendern, all den Stimmen zuzuhören, einen Hund beim an-die-Hauswand-pinkeln beobachten und sich einfach nur so richtig heimisch fühlen, zwischen all den Trattorien, den Ristoranti, der Wäsche an der Leine über dem Kopf und den mit Armbändern und Ohrringen vollgestopften Touristenläden?


Lieblingsansicht: unten links






Darauf bin ich stolz. Darauf, ein Teil von all dem zu sein, auch wenn mein Teil ziemlich winzig ist. 


Sonntag, 16. Oktober 2011

B ä r l i n

Ebenfalls eine Stadt, die nie schläft und so viel zu bieten hat, dass ein einmaliger Besuch einfach nicht reichen kann.
Berlin ist einfach so wunderbar, denn unter anderem ist die Stadt natürlich sehr sehr interessant und wenn man sich für die (dunkle) Vergangenheit von Berlin interessiert, kommt man nicht zu kurz (man beachte die sehenswerten Museen, die Mauer, die vielen Kirchen). 
Ausserdem kann man auch super einkaufen, war ja klar, und somit ist man beim Ku'damm bei der richtigen Adresse. Leider hat es für mein Budget etwas zu viele exklusive Läden (aber immerhin, wenn ich einen H&M finde, bin ich glücklich).
Wer mal eine Pause braucht, hat die Qual der Wahl: lässt man sich auf einer Bank in einem Park nieder, setzt man sich in eines der niedlichen Cafés oder solls doch lieber ein Besuch bei Starbucks sein?
Ja, auch das Nachtleben lässt nicht zu wünschen übrig (was für eine Überraschung!). Von Bars, über Clubs bis hin zu Junggesellinnenabschiede oder Konzerte - für jeden hat es etwas dabei.

Aber ich glaube, ich lasse mal lieber Bilder sprechen :)



Gröööösstes Soft Ice

und go!



Berlin von seiner schönsten Seite ♡





Berlin ist einfach bärenstark!



Und zum Schluss noch was richtig berlinerisches von richtigen Genialheiten:




Samstag, 1. Oktober 2011

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

weheartit


Jep, der Titel sagt eigentlich schon alles: ich fahre mit meinen Eltern für ein paar Tage nach Berlin, yay!
Das wird toll, denn schon auf die Zugfahrt freue ich mich riesig, weil ich da endlich wiedermal Zeit zum Lesen habe. Oder einfach weil ich nur Musik hören kann oder Rufus Beck mir Harry Potter ins Ohr plappert, obwohl ich es schon längst auswendig kann. Vielleicht lache ich aber auch zum 357 Mal über die Witze von Michael Mittermeier, welche ich auch schon längst in - und auswendig kenne.
Mal sehen. Aber langweilig wird es mir bei der 10 stündigen Reise bestimmt nicht.
Und die ICE's sollen ja angeblich auch Internet haben!

Was ich zurzeit auf meinem Nachttisch liegen habe?



  • Wenn die Sommerwiesen blühn - Ein Ehepaar berichtet über das (Über)Leben auf der Grünen Insel, für Irland-Fans wie mich natürlich unverzichtbar.

  • Im Dienste meiner Königin - Ein manchmal etwas zu intimer und naiver Einblick in das Britische Königshaus zu Dianas Lebzeiten. Aus erster Hand von Paul Burrell.






  • Ruhm - Ein Roman in neun Geschichten, den wir von der Schule aus lesen müssen.


Joah, das wärs.
Ach ja, das Klassenlager war übrigens wie erwartet.
Ich hatte aber sooo keine Lust, Fotos zu knipsen, weshalb ich in den nächsten Tagen nur wenige Bilder posten kann.


In Gedanken an ein wunderbares Lager


Wie sehen eure Ferien aus?
Oder müsst ihr etwa inzwischen wieder die Schulbank drücken?